Moment der Woche

Für alle, die es nicht wissen: ich arbeite in Teilzeit in einer Rehabilitationsklinik für Alkohol- und Drogenabhängige. Zu dem Zeitpunkt, wenn die Klienten in unsere Klinik kommen, sind sie clean. Ich unterrichte in dieser Klinik unter anderem Feldenkrais, Yoga und Meditation. Nach meinen Feldenkraisklassen frage ich immer, welche Unterschiede, sie zwischen „Vorher“ und „Nachher“ wahr genommen haben und sie schildern mehr oder weniger ausführlich ihre Wahrnehmungen und Empfindungen. Ich dränge sie nicht, bewerte nicht sondern bin voller Freude, dass sie sich darauf einlassen und sich auf diese Reise begeben.

In der letzten Woche hatte ich einen Moment, der mich sehr berührt hat und der so viel aussagt über die Motivation, Drogen zu nehmen und die Hilflosigkeit der Betroffenen.

Ein Klient gab mir am Ende der Stunde das Feedback: Antje, ich hätte nie gedacht, dass ich auch ohne Drogen entspannen kann. Mich hat es fast vom Stuhl gefegt. Da war so viel in diesem Satz, so viel Leben, so viel Leid, so viel Hilflosigkeit und doch ein kleines Stück Hoffnung.

Liebe diese Momente.