Feldenkrais mit Klang im Sommer

Da war er nun…der erste Feldenkraisworkshop nach dem „lockdown“…. Und es ist eine ganz wundervolle Geschichte, wie ich dazu gekommen bin… Susanne Steinbrich ist Rolferin und hat eine sehr schöne Praxis in Mitte. Schon seit Jahren besucht sie meine Feldenkraisklassen. Sie vermisste es während Corona sehr und irgendwann kam der Anruf: Antje magst Du nicht zu mir kommen und unterrichten? Ganz schnell wurden wir uns einig, legten die Termine fest und los ging es.

Wortwörtlich sagte sie: Jeder sollte seinen eigenen Feldenkraislehrer im Haus haben. Genauso schnell standen die Themen fest. In Berlin war es heiß und viel bewegen ging nicht. Außerdem brachte mir Corona bei, dass es mehr die kleinen Dinge sind, die uns Halt geben, die uns erfüllen und glücklich sein lassen.

Demnach ging es in den ersten drei Einheiten eher um kleine minimale Bewegungen, die zu der Erkenntnis gelangen: Gehe vom Außen in Dein Inneres…

Das ist natürlich sehr poetisch formuliert, doch es trifft den Kern. Die Feldenkraisler würden sagen: Es ist die Umkehrung von distal zu proximal….Doch warum nicht auch hier in der CoronaSprache bleiben;-))

 

Dann kam der Tag und des morgens ging ich in die vorbereitenden Rituale, die ein Gongspiel so braucht. Alexandra Schumacher, Kay Karl und Don Conreaux – meinen Lehrern – sei Dank. Selbstverständlich war ich zeitig da, um den Raum vorzubereiten und auch noch einen Moment
inne zu halten. Dann kam Torsten (mein Praktikant). Wir gingen den Ablauf durch und lösten die letzten logistischen Kleinigkeiten (Gabeln besorgen und so). Alle kamen und los ging es. Minimales Heben war der Inhalt der Lektion. Sie enthält viele kleine Aha-Erlebnisse… so auch, dass nach einer Zeit des Übens eine Körperseite regelrecht leicht wird im Vergleich zur anderen. Und letztendlich ist es das Lernen um die Kraft der Mitte, die – wenn richtig eingesetzt – den Armen und Beinen viel Arbeit abnehmen kann.

Gehe von Außen in Deine Mitte – wie schon gesagt.

Nach der Lektion folgte das Gongspiel. Ich benutzte dieses Mal ausschließlich Klangschalen und
Handgongs. Bin auch da bei den „kleinen Dingen“ geblieben.

Übrigens hab ich mir einen Handgong noch schnell am Freitag bei Kay Karl in Brandenburg geholt….einmal Perfektionist – immer Perfektionist….ich leg das jetzt auch nicht mehr ab. Wie war das Spiel für mich? Es war wie das erste Wecken nach einem Dornröschenschlaf. Mit sehr viel Liebe und Respekt und auch Zärtlichkeit war das Spiel verbunden. Jeder benötigte eine individuelle Art des Ansprechens. Jeder hatte auch was anderes mitgebracht, was es zu berühren galt.

Ich war wieder zu Hause angekommen. Love it.

Im Anschluss war viel Liebe im Raum. Die Stimmung hatte sich verändert. Vielleicht war es auch
ein bisschen Glückseligkeit. Und einige meldeten sich gleich fürs nächste Mal an…

Ich sag ja: es macht süchtig.

Eure Antje

 

… zum Bericht von Torsten…